In Sachen des Nachdrucks.#
Metadaten#
- Herausgeber / Herausgeberin
- Christine Haug
- Ute Schneider
- Fassung
- 1.0
- Letzte Bearbeitung
- 07.2020
Text#
497 In Sachen des Nachdrucks.#
Herr Hitzig in Berlin, der an den materiellen Interessen der Literatur Theil zu nehmen, um so berufener ist, als es eine Zeit gab, wo er durch die Umstände selbst Buchhändler geworden war, (die Dümmler’sche Buchhandlung in Berlin gehörte ihm früher) hat in den Berlinischen Zeitungen über eine Verbindung Französischer Autoren Bericht erstattet, die diese zur Wahrung ihrer Eigenthumsrechte kürzlich in Paris geschlossen haben. Herr Hitzig fordert, da das Übel des Nachdrucks in Deutschland eben so offen am Tage liegt, die Deutschen Zeitungen und deren Redaktionen auf, eine ähnliche Verbindung zu treffen und vorläufig, ehe juristische Zwangsmittel gegen die Piraten einträten, wenigstens eine moralische Schutzwehr aufzubauen und auf ein achtbares, literarisches, Gentlemenwürdiges, Herkommen zu wirken. Die Wichtigkeit der Frage bestimmt uns, ihr noch nachstehende beiläufige Bemerkungen zu widmen.
Eine Verabredung zwischen achtbaren Redaktionen, sich einander nichts nachzudrucken, es sey denn gegen Entschädigung, findet eine Hauptschwierigkeit in den statistischen Verhältnissen der Deutschen Journale. Die Blätter tragen alle mehr oder weniger Lokalfarbe, haben ihre hauptsächliche Begründung an den Orten, wo sie erscheinen und deren nächster Umgebung, so daß uns vor allen Dingen keine Concentration des literarischen Interesses entgegen kömmt und die Journale an gleichartige Bedingungen und der unmittelbaren Nachbarschaft wegen schon honette Rücksichten nicht geknüpft sind. Sodann läßt die Verschiedenartigkeit der Preise, mit welcher in Deutschland die 498 Zeitschriften erscheinen, nur mit Mühe eine gleichmäßige Tarifirung zu. Ferner werden grade die vorzüglichsten Schmuggler unter den Journalen als Beiblätter zu den politischen Zeitungen zu einem Preise dem Publikum abgelassen, der beispiellos wohlfeil ist; und endlich stehen wir, um Maaßregeln zu ergreifen, gegen die Franzosen darin zurück, daß wir weit weniger das Interesse nach Originalartikeln haben, als diese. In Frankreich füllt sich die einzige Revue Britannique mit Übersetzungen aus dem Englischen; während unsre Journale von Übersetzungen aus allen Sprachen überfluthen und den Werth von Originalartikeln zweifelhaft gemacht haben. Die Zahl derjenigen Deutschen Schriftsteller, welche für Journale schreiben und als Originalschriftsteller gesucht sind, ist sehr gering. Herr Lewald konnte mit Fug und Recht zur Entschuldigung seiner fast lediglich aus dem Französischen und Englischen übersetzten Europa sagen, daß die Lesewelt nur auf den Stoff und die Behandlung, nicht auf das Vaterland sieht, und daß ihr Übersetzungen geistreicher Exoteren lieber sind, als alle Novellen von Wachsmann und andern sogenannten „beliebten Erzählern.“ Die Leipziger Mode-Zeitung, eines der gelesensten Blätter, giebt nur Übersetzungen; einige andre sehr beliebte Journale sind ohnehin dem Auslande völlig gewidmet. Hiedurch wird das Interesse an Originalartikeln sehr verkümmert, wenn man auch ohnehin annehmen dürfte, daß wir so reich an ihnen sind oder etwas so Werthvolles an ihnen besitzen. Die Französische Journalistik ist völlig abhängig von jenen Feuilletonisten, deren Vereinigung Herr Hitzig skizzirt hat; jene kann ohne diese nicht bestehen. Bei uns ist die Sachlage schon dadurch verschieden, daß unsre Journalistik, bei der Apathie des Publikums, sich rein durch Übersetzungen herstellen ließe.
Weit beachtenswerther ist schon das Abdrucken von Stellen aus neuerschienenen Büchern. Es ist vorgekommen, daß manche Journale sich nicht scheuten, Almanachsnovellen nachzudrucken und es kömmt täglich wieder, daß aus neuen Novellensammlungen eine und die andre in jene nachdruckenden Blätter übergeht. Man nennt die Quelle, lobt sie und macht sich die Empfehlung durch 20, 30, 40 nachgedruckte Spalten bezahlt. Diese Art des 499 Nachdruckens greift immer mehr um sich. Sie ist um so gefährlicher, als sie sich hinter eine honnette Beschönigung verstecken kann. Allein Jeder, der die Rechtsbegriffe über Nachdruck innerlich in sich aufgenommen hat, (denn das ist nothwendig, den Sophismen der Nachdruckvertheidiger gegenüber) fühlt, daß hier ein Maaß und eine Abschätzung eintreten müsse. Oft rechnet ein Verleger nur auf einen einzigen Beitrag, der seinem Almanach Zug verschafft; druckt ihm diesen ein Journal nach, so wird er um seinen Vortheil betrogen; man liest den Nachdruck und läßt den Almanach liegen. Mit Büchern, die nicht periodisch erscheinen, ist es ebenso. Ich hörte kürzlich, daß Immermann in dem Franck’schen dramatischen Almanach etwas über Grabbe geschrieben; ich hätte den Almanach kaufen oder ihm dadurch nützen müssen, daß ich ihn in einer Leihbibliothek verlangt hätte; allein der Berliner Freimüthige brachte mir den ganzen Artikel; er hatte ihn nachgedruckt: ich konnte ihn in dieser Zeitschrift lesen. Man fühlt, daß hier die Gesetzgebung einzuschreiten hat und solange sich in dieser das freie Bewußtsein über geistiges Eigenthum noch nicht ausgebildet hat, sollten sich allerdings die Deutschen Journale und ihre Redaktionen unter einander verbinden und sich verpflichten, über ein gewisses Maaß hinaus (das ohnehin an Rezensionen geknüpft seyn müßte) aus Büchern nichts auszuziehen oder die gemachten Auszüge nach einem zu bestimmenden Tarif dem Verleger und Autor, jedem die Hälfte, zu bezahlen.
Indessen kann ich doch nicht umhin, einzugestehen, daß, wenn nicht die Veranlassung einer solchen Verbindung die major gloria des Rechtes seyn soll, der Flor der Deutschen Journale schwerlich hiedurch wird gehoben werden. Keine Zeitschrift wird darum mehr Abnehmer bekommen, daß sie zu der Verbindung gehört; keine darum Abnehmer verlieren, daß sie nicht dazu gehört. Wir haben keine Einigkeit in diesen Dingen und die Literatur wird von den Regierungen und allen anderen öffentlichen Verhältnissen nicht hinlänglich geachtet, um dadurch in ihrer Stellung imposanter zu werden. Die Masse des Gedruckten drückt in Deutschland dessen Werth herab. Die 500 zahllosen Dilettanten werden unentgeldlich das thun, was die honorirten Autoren länger zu dulden verweigern; jene werden die Blätter füllen, welche von diesen in die Acht erklärt sind. In Frankreich ist dem anders. Man macht dort an den gedruckten Buchstaben mehr Ansprüche und die Redaktionen der Blätter müssen darauf bedacht seyn, diese Ansprüche zu befriedigen. Der bessere Aufschwung der Journalistik muß bei uns in andern Mitteln liegen, in der Wegräumung andrer Hindernisse. Einige derselben mögen hier zur Sprache kommen!
Wenn von werthvollen Originalartikeln die Rede ist, so haben wir in Deutschland eine Sorte Originalartikel, die das Ausland nicht kennt; das sind die Correspondenzen der politischen Zeitungen. Wenn die Freibeuterei irgendworin System geworden ist, so ist es hier. Die Nichtgewöhnung unserer Gefühle an die Idee des literarischen Eigenthums tritt hier in einer wahrhaft abschreckenden Gestalt auf. Eine Zeitung druckt der andern ihre theuer erworbenen Mittheilungen nach und begnügt sich, unten die Quelle zu nennen, und die bestohlene Zeitung nimmt dies als eine Gewohnheit hin, die sich von selbst versteht. Mit welchem Rechte will man, wenn überhaupt das Prinzip des Nachdrucks verworfen ist, dies Verfahren vertheidigen? Haben sich denn alle Correspondenzen der Allgemeinen Zeitung überlebt und in ihrem Originalwerthe verschleudert, wenn sie in das Gebiet einer andren Zeitung kommen? Hat bei der durch ganz Deutschland gehenden Cirkulation der Deutschen Zeitungen eine das Recht, der andern ihre Originalität zu entziehen? Man kann sagen, daß nicht jede Zeitung im Stande ist, andre, als gedruckte Quellen zu benutzen; aber wäre dann das Minimum von Rechtlichkeit nicht wenigstens dies, daß man nur das Resumé der fremden Originalartikel giebt, nie die ganzen, wörtlich nachgedruckten Briefe und theuererworbenen Depeschen? Wir haben die Allgemeine Zeitung, die für ihre Correspondenz unter allen Blättern der Welt vielleicht den meisten Aufwand macht; sie zählt nicht über 7000 Abnehmer. Wir haben andre, die für Correspondenz keinen Heller ausgeben; sie zählen mehr als 7000 Abnehmer. Diese einfache Zusammen-501stellung giebt es schon als eine sich von selbst verstehende Billigkeit zu erkennen, daß diejenige Zeitung, die sich’s etwas kosten läßt, entweder eine Entschädigung von den Nachdruckern verlangen darf oder eine Beschränkung ihres Nachdrucks lediglich auf die kurze Inhaltsangabe der fremden Originalartikel. Hier muß eine Abhülfe eintreten. Den gediegenen Zeitungen muß es möglich werden, sämmtliche Früchte ihrer Aufopferungen zu genießen, unverkürzt. Würden diesemgemäß die passenden Einrichtungen getroffen werden, so müßten alle Zeitungen, die keine Originalien bringen, sich auf eine bescheidene Stellung als Lokalblätter beschränken, und die, welche wie die beiden Allgemeinen Zeitungen in Leipzig und Augsburg, wie der auswärts noch so unbekannte, aber viel Correspondenz enthaltende Fränkische Merkur, die Hannöversche Zeitung und einige andre sich um mehr als das Dreifache ihres frühern Absatzes heben. Die Augsburger Allgemeine Zeitung, aufhörend, die Nachdrucksquelle fast aller Deutschen Zeitungen zu seyn, würde 20,000 Abnehmer haben.
Ein anderes Hinderniß, welches die Deutsche Journalistik nicht gedeihlich aufkommen läßt, ist die Post. Unglaublich sind die Mißbräuche, welche sich diese Anstalt beim Debit der Zeitungen erlaubt. Wir haben durch den Zollverein eine gewisse Handelseinheit bekommen, wir haben Aussicht, Münzen, Maaß und Gewicht nach gleichen Prinzipien im gesammten Vaterlande geregelt zu sehen; aber das Postwesen ist, den Briefverkehr ausgenommen, ohne alle Einheit, und, speziell die Zeitungen anlangend, eine Anarchie. Zucker und Caffée, Leder und Tuch kann von einem Deutschen Staat zum andern selbst ohne erheblichen Zoll kommen; aber die Zeitungen werden mit einer Plusmacherei befördert, die an’s Unglaubliche gränzt. Für mein Exemplar der Allgemeinen Zeitung, das in Augsburg Fl. 16 kostet, muß ich in Hamburg Fl. 26 zahlen. Man bedenke, daß die Bairische Post schon der Expedition der Allgemeinen Zeitung schwerlich mehr als Fl. 12 für das Exemplar zahlt (25 pCt. Rabatt); somit hat die Post von Augsburg bis Hamburg am Exemplar Fl. 14, also beinahe soviel, als die Zeitung überhaupt 502 in Augsburg kostet. Zufällig haben hier nur zwei Posten, die Bairische und die Thurn- und Taxissche, die mit der Bairischen in Coburg abrechnet, den Gewinn zu theilen; aber man nehme einige andere Richtungen, wo Jeder aufschlägt, Jeder gewinnen will! Die Allg. Zeitung kostet in Frankfurt Fl. 21 und einige Kreuzer und nachträglich noch einen Aufschlag von Fl. 1 per Semester für den Durchgang durch Baden. Der Deutsche Courier kostet in Stuttgart Fl. 6, hier Fl. 13. 30 Kr. ; der Schwäbische Merkur in Stuttgart Fl. 6, hier Fl. 13. 30 Kr. Eine Bairische Zeitschrift schlägt in ihrem weitesten Rayon vielleicht höchstens 3 Fl. auf; d. h. für eine Entfernung von 30 Meilen vielleicht. Eine Zeitung aber, die in Frankfurt Fl. 10 kostet, wird in Nürnberg, also auch etwa 30 Meilen von Frankfurt, Fl. 17 kosten; demnach Fl. 7 mehr. In Preußen hat man die Sitte, statt Gulden Thaler zu nehmen, ohne Unterschied auf die Entfernung. Die Oberpostamtszeitung kostet in Frankfurt Fl. 8 und in Coblenz, in Münster, in Berlin (falls nicht noch Zwischengefälle) acht Thaler. Hier herrscht wenigstens eine Methode, wenn auch die unbilligste von der Welt, aber für ganz Deutschland sollte eine (und natürlich gerechtere) herrschen. Die Einrichtungen des Zeitungsdebits sollten so homogen seyn, wie die der Briefbeförderung. Die Entfernung vom Ort des Erscheinens soll entscheiden, nicht die Zahl der zwischenliegenden Staaten und deren willkürliches Aufschlagen des Preises. Die Folge der jetzigen anarchischen Einrichtungen ist die Abneigung der Privaten, fremde Blätter überhaupt zu halten und die Unmöglichkeit für öffentliche Institute, deren viele zu halten.
Die Postverwaltung könnte gewiß seyn, den Ausfall, den die Herabsetzung der Zeitungsporti machte, durch die vermehrte Anzahl der Bestellungen folglich gedeckt zu bekommen. Ein Opfer, das die Billigkeit verlangt, müßte sie freilich ohne Entschädigung bringen; sie müßte für den Rabatt, den sie von der Expedition der Zeitungen nimmt, etwas leisten. Die Post in Frankfurt sagt: Das Frankfurter Journal kostet Fl. 7, sie zahlt dem Eigenthümer aber nur Fl. 5. 45 Kr., macht bei 4000 auswärtigen Exemplaren Fl. 7000 Gewinn. Was leistet 503 sie dafür? Packt sie die Paquete? Nein; die Zeitung muß schon in den Paqueten abgeliefert werden. Befördert sie dafür die Spedition? Nein; in Wiesbaden kostet die Zeitung schon einen Gulden mehr. Treibt sie die Abonnenten auf? Sie meldet sie, aber sie sammelt keine. Sie verlangt das, was der Buchhändler auch bekömmt und übernimmt doch nicht das Amt des Buchhändlers. Hier ist es, wo die Postämter wieder einer Reform bedürften. Sie müßten sich dem Buchhandel nähern und diesen für das Journal- und Zeitungswesen überflüssig machen. Sie müßten mit den Zeitungsredaktionen in direkte Verbindung treten und nicht (z. B. bei Vertheilung von Probeblättern) ganz von der Oberregie abhängig gemacht werden, wo ein einziger bei dem Centralpostamte fungirender Beamter, der die Probeblätter unter den Tisch wirft oder blindlings in die Welt schickt, den ganzen Erfolg einer Zeitung mit Füßen tritt. Die nächste Folge solcher direkten Berührungen würden Belohnungen für gewisse Quantitäten bestellter Exemplare seyn, welche jede Zeitung gern dem thätigen Postamtszeitungsexpeditor bewilligen würde. Diese Sportel würde ihn zu angestrengterem Fleiße für die Interessen der Zeitungen anspornen, während jetzt alles schlummerköpfig hergeht, die Post nur das expedirt, was bei ihr bestellt wird und die Redaktion oder der Eigenthümer der Zeitung nie weiß, kommen die Bestellungen von da oder dort, ist da noch eine Lücke im Verkehr, läßt sich hier etwas noch für die Verbreitung versuchen u. s. w. Die Expedienten auf den verschiedenen Postämtern haben keinen Vortheil von ihren eingesandten Bestellungen; deßhalb ist es ihnen auch gleichgültig, ob sie mehr oder weniger bestellen. - Soll ich meine Meinung sagen? Von den 25 pCt., welche die Post beim Eigenthümer der Zeitung in Anspruch nimmt, gebühren ihr nur 10 pCt.; das Institut leistet ja nichts, was eines Rabatts würdig wäre; die andern 15 pCt. gebühren dem Zeitungsexpeditor des Postamtes, von dem die Bestellung kömmt, als Sportel. Wäre diese Einrichtung offiziell organisirt, so würden alle alten Deutschen Blätter sich um das doppelte heben und alle neuen würden, wenn sie Theilnahme verdienen, diese auch schnell und reichlich finden.
504 Möchte Herr Hitzig diese Bemerkungen für seine versprochene Bearbeitung des Etienne Blanc: Traité de la Contrefaçon u. s. w. wenn sie den Zweck hat, die Hauptinteressen der Deutschen Journalistik zu erörtern, benutzen. Unsre Verhältnisse sind von den Französischen wesentlich verschieden und ich bin gern bereit, da ich mir einbilden darf, sie gründlich zu kennen, meine Ansichten darüber noch weiter zu entwickeln und sie durch manches Andre zu ergänzen, was diesmal zu weit führen würde.
Apparat#
Bearbeitung: Christine Haug, München, und Ute Schneider, Mainz#
1. Textüberlieferung#
1.1. Handschriften#
Es sind keine handschriftlichen Überlieferungsträger bekannt.
1.2. Drucke#
Gutzkow nahm seinen zuerst 1838 im „Telegraph für Deutschland“ veröffentlichten Beitrag In Sachen des Nachdrucks 1842 in das Kapitel Preßfragen des zweiten Bandes seiner Vermischten Schriften auf.
- J [Karl] G[utzkow]: In Sachen des Nachdrucks. In: Telegraph für Deutschland. Hamburg. Nr. 63, [20.] April 1838, S. 497-504. (Rasch 3.38.04.20)
- E In Sachen des Nachdrucks. In: Karl Gutzkow: Vermischte Schriften. Bd. 2: Vermittelungen. Kritiken und Charakteristiken. Leipzig: Weber, 1842. S. 10-20. (Rasch 2.23.2.1.2)
2. Textdarbietung#
2.1. Edierter Text#
J. Der Text folgt unverändert in Orthographie und Interpunktion dem Erstdruck. Textsperrungen im Erstdruck wurden übernommen. Silbentrennstriche (=) werden durch - wiedergegeben. Die Seitenzählung des Erstdrucks ist mit Klammern [ ] in den Text an den betreffenden Stellen eingefügt. Fehlende oder überzählige Spatien im Erstdruck wurden stillschweigend korrigiert.
Die Liste der Texteingriffe nennt die von den Herausgebern berichtigten Druckfehler sowie die Emendationen. Fehlende oder überzählige Spatien im Erstdruck wurden stillschweigend korrigiert.
Die Seiten-/Zeilenangaben im Apparat beziehen sich auf die Druckausgabe des Beitrags im Band: Schriften zum Buchhandel und zur literarischen Praxis. Hg. von Christine Haug u. Ute Schneider. Münster: Oktober Verlag, 2013. (= Gutzkows Werke und Briefe. Abt. IV: Schriften zur Literatur und zum Theater, Bd. 7.)
2.2. Lesarten und Varianten#
Die Fassung J wurde von Gutzkow nahezu unverändert in E aufgenommen. Der Hinweis auf die Nachdruckspraxis in August Lewalds „Europa“ (4,7-13) wurde gestrichen.
3. Quellen, Folien, Anspielungshorizonte, Bezugstexte#
3.1. Bezugstext#
Julius Eduard Hitzig: Die Auctoren-Association in Paris. In: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 54, 5. März 1838, 1. Beilage.
5. Rezeption#
5.1. Dokumente zur Rezeptionsgeschichte#
[Eduard Duller (?):] Gutzkow gegen den Nachdruck. In: Phönix. Frankfurt/M. Nr. 108, [7.] Mai 1838, S. 432. (Rasch 9/2.38.05.07)
Kommentierung#
Der wissenschaftliche Apparat wird hier zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Stellenerläuterungen#
3,2
Julius Eduard Hitzig (→ Lexikon), Buchhändler, Verleger, Kriminalrat, gründete 1808 in Berlin einen Verlag mit Sortimentsbuchhandlung. Hitzig profitierte bei der Firmengründung von seinen langjährigen Kontakten zu den literarischen Zirkeln in Berlin; hier lernte er u. a. die Autoren Adalbert von Chamisso und Karl August Varnhagen von Ense (→ Lexikon) kennen. Dennoch war Hitzig 1814 gezwungen, sein Buchhandelsgeschäft zu verkaufen und als Kriminalrat in den Staatsdienst zurückzukehren. Sein Unternehmen ging in den Besitz des Berliner Buchhändlers Ferdinand Dümmler (→ Erl. zu 3,5) über.
3,5 Dümmler'sche Buchhandlung
Ferdinand Dümmler (1777-1846), Buchhändler, war ab 1. Januar 1815 Besitzer der Verlagsbuchhandlung Hitzig. Nach seiner Firmenübernahme expandierte der Verlag. Es gelang ihm, namhafte Autoren unter Vertrag zu nehmen; so Ernst Moritz Arndt, E.T.A. Hoffmann, Willibald Alexis und Wilhelm von Humboldt. Darüber hinaus nahm Dümmler die Herausgabe der Schriften der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Kommission.
3,6-7 in den Berlinischen Zeitungen [...] Verbindung Französischer Autoren
1838 wurde in Paris zur Stärkung der Autorenrechte von Honoré de Balzac, Victor Hugo, Alexandre Dumas und George Sand die Schriftstellervereinigung „Société des Gens de Lettres“ gegründet. Hitzig berichtete darüber in seinem Beitrag: Die Auctoren-Association in Paris. In: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 54, 5. März 1838, 1. Beilage.
3,13 eine moralische Schutzwehr
Gesetze zur Eindämmung des Nachdrucks wurden schon im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts von Autoren und Verlegern kontrovers diskutiert, aber eine grenzübergreifende Regelung war zu diesem Zeitpunkt weder für die deutschen Staaten noch international möglich. Erst 1837 wurde durch die Bundesversammlung das „Gesetz zum Schutze des Eigenthums an Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruck und Nachbildung“ mit Mindestregelungen für das Gebiet des Deutschen Bundes erlassen. Dieses Gesetz betraf allerdings nur den Buchhandel; das Pressewesen war zunächst ausgenommen. Julius Eduard Hitzig (→ Erl. zu 3,2; → Lexikon) veröffentlichte einen Kommentar zu diesem Gesetz: Das Königlich Preußische Gesetz vom 11. Juni 1837 zum Schutze des Eigenthums an Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruck und Nachbildung. Berlin: Dümmler, 1838. Hitzig wurde Vorsitzender des „Literarischen Sachverständigenvereins“, der Gesetzesübertretungen überwachte.
3,19-20 in den statistischen Verhältnissen der Deutschen Journale
Zwischen 1820 und 1840 wurden allein in Preußen über 100 neue Zeitungen gegründet, auf dem Gebiet des Deutschen Bundes über 200. Die meisten Zeitungen waren kurzlebig und kamen nicht über wenige Nummern hinaus. Unterstützt wurde der Aufschwung durch den Einsatz einer neuen Druckmaschine, der von Friedrich König und Friedrich Bauer konstruierten sogenannten „Schnellpresse“, die erstmals hohe Auflagen in kurzer Zeit ermöglichte und besonders für den Druck tagesaktueller Berichterstattung in Zeitungen genutzt wurde. 1843 kommentierte Gutzkow die Quantität des lokal zersplitterten deutschen Pressewesens in → „Statistik des Absatzes deutscher Zeitschriften und Zeitungen“ auf der Grundlage von Zahlen, die in Hitzigs „Preßzeitung“ veröffentlicht worden waren.
3,30 Beiblätter zu den politischen Zeitungen
In den Unterhaltungsbeilagen zu politischen Zeitungen fanden sich häufig Nachdrucke von Artikeln oder Passagen aus anderen Journalen bzw. aus Buchveröffentlichungen, die nicht immer mit Quellenangabe kenntlich gemacht wurden. Zum Beispiel enthielt die „Didaskalia. Blätter für Geist, Gemüth und Publizität“, die von 1823 als Beilage zum „Frankfurter Journal“ (→ Erl. zu 9,1), später zu den „Frankfurter Nachrichten“ erschien, in ihren ersten Nummern vom Januar 1840 Nachdrucke aus der „Europa“, dem „Deutschen Postillon“, der „Berliner Zeitung“ sowie aus französischen Quellen in Übersetzung („Gazette des Tribuneaux“ und Jules Janin). Die Beilage zur „Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung“ (→ Erl. zu 8,16-17), das „Frankfurter Konversationsblatt“ (1832-63), brachte im selben Zeitraum belletristische Werke aus dem Englischen und Französischen in Fortsetzungen.
2,3 Revue Britannique
Diese Zeitschrift wies sich schon im Titel als ein Journal aus, dessen Inhalt in Übersetzungen aus britischen Periodika bestand: Revue Britannique ou choix d’articles traduits des meilleures écrits périodiques de la Grande-Bretagne. Paris: Doudey-Dupré, 1825-55.
4,8-9 aus dem Französischen und Englischen übersetzten Europa
Vorbild der 1835 von August Lewald (→ Lexikon) gegründeten Zeitschrift „Europa. Chronik der gebildeten Welt“ waren englische und französische Revuen mit Feuilleton. Der Titel „Europa“ war zugleich literarisches Programm der Zeitschrift: Berichterstattung über Literatur, Kultur, Gesellschaft wie auch über die sozialen Zustände in den europäischen Hauptstädten. Die „Europa“ druckte übersetzte Auszüge aus ausländischen Zeitschriften, oft Reiseskizzen, kulturgeschichtliche und länderkundige Beobachtungen, und bot auch Illustrations- und Notenbeilagen (→ Lexikon: Illustrierte Periodika). Die Redaktion unterhielt in den wichtigsten europäischen Großstädten ein eigenes Korrespondentennetz. Bei der innovativen europäischen Schwerpunktsetzung spielten regionale und lokale Belange Deutschlands zumindest in der Anfangszeit der Zeitschrift eine nebengeordnete Rolle.
4,11 Exoteren
Exoteriker: ein Außenstehender, Uneingeweihter.
4,12 Novellen von Wachsmann
Karl Adolf von Wachsmann (1787-1862) schrieb hauptsächlich Unterhaltungsliteratur, u. a. „Erzählungen und Novellen“ (37 Bde., Leipzig: Brockhaus, 1830-49). Deren dritter und vierter Band wurde von Gutzkow 1833 als Gipfel der Fadheit im semmeligen, milchigen Theestyl verrissen ([Anon.:] Novellen und Erzählungen. [...] 3) Erzählungen und Novellen. Von C. von Wachsmann. Literatur-Blatt. Stuttgart u. Tübingen. Nr. 17, 13. Februar 1833, S. 67-68, Zitat S. 67). Im „Telegraph“ veröffentlichte Gutzkow einige Monate vor dem hier edierten Beitrag ein spöttisches Epigramm auf Wachsmann ([Anon.: Kleine Chronik. Telegraph für Deutschland. Hamburg. Nr. 11, [19. Januar] 1838, S. 87).
4,13 Leipziger Mode-Zeitung
Die „Allgemeine Moden-Zeitung“ erschien unter wechselnden Titeln von 1806 bis 1903. Sie gab zwei Beilagen heraus: von 1836 bis 1841 das „Bildermagazin für die elegante Welt“, bis 1865 den „Tagesbericht für die Modenwelt“.
4,15-16 sehr beliebte Journale sind [...] dem Auslande völlig gewidmet
Die seit 1828 bei Cotta erscheinende Wochenschrift „Das Ausland“ widmete sich der der „Erd- und Völkerkunde“, das ab 1832 in Berlin erscheinende „Magazin für die Literatur des Auslandes“ brachte Landeskundliches und Belletristisches aus Europa und anderen Teilen der Welt.
4,20 Vereinigung
→ Erl. zu 3,6-7.
5,1 Sophismen
Scheinbeweise.
3,10-11 Immermann in dem Franck’schen dramatischen Almanach [...] über Grabbe geschrieben] Karl Leberecht Immermann: Grabbe. Erzählung, Charakteristik, Briefe. November 1834 bis Mai 1836. Bruchstück eines noch ungedruckten Werks: „Dramaturgische Erinnerungen“. In: Taschenbuch dramatischer Originalien. Hg. von Gustav von Franck. 2. Jg. Leipzig: Brockhaus, 1838. S. I-CXII.
5,11 Berliner Freimüthige
„Der Freimüthige oder Berliner Conversationsblatt“, herausgegeben von Georg Wilhelm Heinrich Häring (Pseud. Willibald Alexis), erschien von 1830 bis 1835 im Berliner Verlag Schlesinger. Es handelte sich um eine Verschmelzung des von Friedrich Förster und Häring herausgegebenen „Berliner Conversations-Blattes“ mit dem von August Kuhn herausgegebenen „Freimüthigen“; in dieser Form existierte das Blatt nur fünf Jahre.
5,22 Indessen kann ich doch nicht umhin
Der Satz bis 5,25 lässt sich wohl so verstehen: Wenn man nicht den Anstoß zu einer Verabredung der Journalredaktionen untereinander, dem Nachdruck entgegenzuwirken, bereits als Triumph (major gloria des Rechtes) feiern will, so wird man bezweifeln müssen, dass dadurch die deutschen Journale florieren werden.
6,10-11 Correspondenzen der politischen Zeitungen
Die Redaktionen größerer Zeitungen unterhielten ein Korrespondentennetz, das eine schnelle Berichterstattung über aktuelle Geschehnisse im In- und Ausland gewährleistete. Die als Correspondenzen gedruckten Berichte waren besonders begehrte Nachdrucksobjekte für Journale, die nicht oder nur begrenzt über Originalberichterstattungen verfügten. Da das territorial zersplitterte Deutschland eine hohe Anzahl regionaler Blätter aufwies (Erl. zu, grassierte der Nachdruck im Korrespondenzenwesen.
6,20 Correspondenzen der Allgemeinen Zeitung
Die (Augsburger) „Allgemeine Zeitung“ (→ Erl. zu 7,11-12) bot eine umfangreiche, nach Ländern (und im Fall Deutschlands nach Bundesstaaten und Städten) gefächerte Berichterstattung aus Original-Korrespondenzen. Zu ihren Pariser Korrespondenten gehörte Anfang der dreißiger und nochmals Anfang der vierziger Jahre Heinrich Heine.
6,29 Depeschen
„Depeschen nennt man wichtige Schreiben und Briefe, die Correspondenz der diplomatischen Personen, besonders wenn sie Gesandten selbst oder doch einem Courier mitgegeben werden. Conseil des dépêches hieß in Frankreich vor der Revolution die Abtheilung des Staatsraths für die auswärthigen Angelegenheiten.“ (Brockhaus 1833-37, Bd. 3, S. 133.)
6,30 Allgemeine Zeitung
→ Erl. zu 6,20, → Erl. zu 7, 11-12.
7,11-12 Allgemeinen Zeitungen in Leipzig und Augsburg
Die „Leipziger Allgemeine Zeitung“ erschien von 1837 bis 1843, danach bis 1879 unter dem Titel „Deutsche Allgemeine Zeitung“ im Leipziger Verlag Friedrich Arnold Brockhaus (→ Lexikon), war politisch liberal ausgerichtet und hatte schnell überregionale Bedeutung. Gutzkow gehörte zeitweise zum Mitarbeiterstab; im Beiblatt der DAZ erschienen 1850 Band 1-2 der Ritter vom Geiste. Die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ wurde 1798 von dem Stuttgarter Verleger Johann Friedrich Cotta (→ Lexikon) gegründet. Sie war überregional orientiert und von hohem politischen Einfluss vor allem im österreichischen Teil des Deutschen Bundes. Sie erschien in Augsburg bis 1882, danach bis 1925 in München.
7,13-14 Fränkische Merkur
Der „Fränkische Merkur“ erschien seit 1810 in Bamberg, herausgegeben von C. F. G. Wetzel. Es handelte sich um eine politische Tageszeitung, die an sechs Tagen der Woche herauskam.
7,14 Hannöversche Zeitung
Die „Hannoversche Zeitung“ erschien über den Zeitraum von 1832 bis 1858 täglich.
7,20-21 Mißbräuche, welche sich diese Anstalt beim Debit [...] erlaubt
Im 19. Jahrhundert oblag der Zeitungs- und Zeitschriftenvertrieb der Post. Auch nach der Gründung des Zollvereins 1834 war das Porto für die einzelnen Periodika uneinheitlich und richtete sich nicht nur nach der Entfernung zwischen Erscheinungs- und Auslieferungsort, sondern auch nach der Zahl der unterwegs passierten Bundesstaaten. Kritiker forderten daher die Vereinheitlichung der Zustellgebühren, wie sie im Briefverkehr bereits hergestellt worden war.
7,30 Fl.
Floren = Gulden; Währungseinheit.
7,33 pCt.
Prozent.
8,7 per Semester
Pro Halbjahr.
8,8 Deutsche Courier
Der „Deutsche Courier. Europäische Wochenschrift, Wochenschrift für Politik und konstitutionelle Interessen“ erschien von 1834 bis 1842 im Stuttgarter Verlag Weil; dieser hatte das Blatt im September 1834 von dem Stuttgarter Verleger Heinrich Erhard übernommen. Hier war es unter dem Titel „Württembergische Zeitung“ 1833 gegründet worden.
8,9 hier
In Hamburg, Erscheinungsort des „Telegraph für Deutschland“.
8,9 Kr.
Kreuzer; Währungseinheit.
8,11 Rayon
Frz.: Strahl, Speiche, Radius, Abteilung. Im Deutschen noch bis ins 20. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für ,Bereich‛, ,Bezirk‛.
8,15 statt Gulden Thaler
Vor der nationalen Vereinheitlichung des Münzsystems waren die süddeutschen Länder die ,Gulden‛-, die norddeutschen die ,Thaler-Länder‛. Die beiden Währungseinheiten standen zueinander etwa im Verhältnis 3:2. Wenn die Frankfurter „Ober-Post-Amts-Zeitung“ am Ort ihres Erscheinens 8 Gulden, in ganz Preußen aber 8 Taler kostete, so war dies ein flächendeckender Preisaufschlag, ohne Rücksicht darauf, ob die Zeitung in der preußischen Rheinprovinz oder im fernen Berlin ausgeliefert wurde (vgl. 8,16-20).
8,16-17 Oberpostamtszeitung
Die seit 1806 (mit Unterbrechung 1811-14) so betitelte „Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung“ ging bis ins frühe 17. Jahrhundert zurück und ist verbunden mit der Bedeutung Frankfurts im Postnetz des Heiligen Römischen Reiches. Der Gründer der Postzeitung, Johann von den Birghden (1582-1645), war Postmeister in Frankfurt. Im Vormärz war die Zeitung Eigentum der Fürsten von Thurn und Taxis, die auf privater Basis die ehemalige Kaiserliche Reichspost weiter betrieben. Als konservatives Blatt war die Zeitung neben dem liberaleren „Frankfurter Journal“ (→ Erl. zu 9,1) ein wichtiges überregionales Frankfurter Organ. Mit dem Redakteur der „Ober-Post-Amts-Zeitung“, Hofrat C. P. Berly, stand Gutzkow auf gutem Fuß. Im April 1836 bemühte er sich sogar um die Übernahme der Redaktion des literarischen Beiblattes zur „Ober-Post-Amts-Zeitung“, des „Frankfurter Konversationsblattes“ (→ Erl. zu 3,30). Dazu: Houben, Jgdt. St. u. Dr., S. 529-533.
9,1 Frankfurter Journal
Das „Frankfurter Journal“ erschien von 1783 bis 1903 im Verlag Barth in Frankfurt am Main; während des Vormärz erreichte es zunehmend überregionale Bedeutung und konnte seine Auflage von 200 Exemplaren im Jahr 1819 auf 10.000 Exemplare im Jahr 1847 steigern (→ Statistik des Absatzes deutscher Zeitschriften und Zeitungen, 1843, wo ein Absatz von 8.000 Exemplaren angeführt wird).
9,22 Sportel
Eingenommene Gebühr.
9,28 Expedienten
Abfertigungsbeauftragte.
8,10-11 Etienne Blanc: Traité de la Contrefaçon
Etienne Blanc: Traité de la contrefaçon et de sa poursuite en justice: concernant: les œuvres littéraires, dramatiques, musicales et artistiques; les dessins et les marques de fabrique. Paris: Raymond, 1838.